Die immer älter werdende der Gesellschaft wird laut Umfrage der Bertelsmann-Stiftung von einer wachsenden Mehrheit der Deutschen vor allem als Risiko wahrgenommen. Fast zwei Drittel verbinden mit dem demografischen Wandel demnach Altersarmut, längere Lebensarbeitszeit und steigende Rentenbeiträge, wie die Befragung zeigt. Trotz zahlreicher Reformen in den letzten Jahren seien viele Herausforderungen in den Augen der meisten Befragten noch unbeantwortet. Dabei stieg die Zahl der Menschen, die die Folgen des demografischen Wandels fürchten, in den vergangenen Jahren deutlich an. 2014 sahen im gesellschaftlichen Alterungsprozess noch 55 Prozent ein Problem. Drei Jahre später waren es bereits 65 Prozent.
Nach der Umfrage steigt die Bereitschaft, länger zu arbeiten. Um 2000 wollte noch etwa jeder zweite Berufstätige vorzeitig in den Ruhestand wechseln, heute plant das nur noch jeder Vierte. Dabei hängt die Motivation stark von Einkommen und Ausbildungstand ab: Geringqualifizierte mit niedrigen Einkommen sehen kaum Alternativen zum längeren arbeiten, für Besserverdiener spielen die Freude an der Arbeit oder der Kontakt zu anderen eine größere Rolle.
Die Politikempfehlung der Bertelsmann-Forscher sind flexible Altersübergangsregelungen: „Für die Gestaltung des Renteneintritts sind starre Regelungen fehl am Platz, weil sie den unterschiedlichen Lebenslagen in der Bevölkerung nicht gerecht werden“, sagt Studienleiter André Schleiter. Pauschale Lösungen bergen die Gefahr, soziale Ungleichheit im Alter noch einmal zu verstärken.
Das Institut Allensbach hatte im Auftrag von Bertelsmann 1400 Personen über 16 Jahre interviewt.
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